Massimo Furlan (CH)

Gym Club

35% Performance
32% Body
33% Building
Meist sind es ganz schlichte Szenen und Bilder aus der eigenen Kindheit, die den Italo-Schweizer Massimo Furlan zu seinen Arbeiten anregen: das Poster eines Sängers, das im Zimmer seiner Schwester hing; die Vorfreude auf den Eurovision Song Contest in den Siebziger-jahren oder die Erinnerung daran, dass er als Kind allein in seinem Zimmer Fußball spielte, während im Radio ein Spiel der italienischen Serie A lief. Daraus etwa entwickelte Furlan sein legendäres Fußballtheater, in dem er historische Matches minutiös – Schritt für Schritt, Geste um Geste – nachspielt.
Es sind lange Bilder wie dieses, Einstellungen, die Zeit in Anspruch nehmen, die Furlan für seine Erinnerungen findet und an ganz speziellen Orten zur Aufführung bringt. In Fußballstadien, am Flughafen, manchmal auch im Theater. Persönliche Anekdoten werden auf diese Weise zu Erzählungen, die an das kollektive Gedächtnis der Betrachter rühren, dabei so etwas wie eine Gemeinschaft des Erinnerns heraufbeschwören.
Für „Gym Club“ begibt sich Furlan nun auf die Spuren einer anderen Sportikone seiner Kindheit. Die Karriere Arnold Schwarzeneggers, die ihren Anfang in Graz in einer Kraftkammer im Keller des Liebenauer Stadions nahm, dient Furlan als Hintergrund für seine Untersuchung der Kultur des Bodybuildings. Bodybuilding ist für ihn nicht so sehr Kraftsport als vielmehr Körperarbeit, Körpertransformation, deren eigentliches Ziel ein ästhetisches ist. Nicht um die Demonstration physischer Stärke geht es in den Bewerben, vielmehr um Schönheit, um eine Choreografie bis zur Perfektion trainierter Muskeln und Körper. Die Szene in „Gym Club“: In einem Fitnessclub wird Abschied gefeiert. Jahrmarktstimmung, eine burleske Situation. Die Mitglieder sind gekommen, um einen Mann zu feiern, der es auf dem Weg zum Star weiter schaffen wird als sie alle. Eine fieberhafte Jagd nach Schönheit und Macht steht ihm bevor. Ein Traum ohne Grenzen.
herbst remixed. Videoimpressionen zum Projekt.


Regie Massimo Furlan
Dramaturgie Claire de Ribaupierre
Mit Diane Decker, Anne Delahaye, Massimo Furlan, Laurent Gachoud, François Karlen & Stéphane Vecchione
Technik Antoine Friderici & Philippe de Rham
Kostüme Cécile Delanoë
Make-up Julie Monot
Koproduktion steirischer herbst & Numéro23Prod
Mit Unterstützung durch Pro Helvetia – Swiss Arts Council & Ville de Lausanne

Daten und Fakten

Uraufführung

Fr 27/09, 19.30, Sa 28/09 & So 29/09, 15.30 & 19.30
60’


Heimatsaal im Volkskundemuseum

18 / 12 €
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Talk im Anschluss an die letzte Vorstellung

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